Connection

Eines der wesentlichen Grundkonzepte des West Coast Swing ist die Connection. Da beim West Coast Swing großer Wert darauf gelegt wird, dass der Tanz normalerweise nicht vorab choreographiert wird, oder dass komplizierte Figurenfolgen abgespult werden ist die Führung im Tanz sehr wichtig. Geführt wird dabei sowohl visuell als auch über die Verbindung zum Partner, die „connection“. Im Regelfall findet die connection über die gefassten Hände statt, im Grundsatz reicht aber jeder Körperkontakt aus (Man kann z.B. auch beim Tanzen Rücken an Rücken über die Bewegung des Rückens führen oder natürlich auch über Berühren der Schulter oder der Taille). Dabei ist es die Aufgabe des Followers die Connection zu halten, indem eine leichte Kraft auf die Verbindung ausgeübt wird.

Bei der Connection kommt es dabei nicht auf eine große Kraft an, sondern darauf, dass der Leader dem Follower eindeutig seine Absicht zeigt. Es bleibt aber immer eine freie Entscheidung des Followers dieser Absicht zu folgen. Die Führung ist nie so stark, dass der Follower gezwungen wird eine bestimmte Figur zu tanzen. Das macht den WCS auch für die Follower attraktiv: Es geht nicht um ein stupides Ausführen von Führungskommandos, sondern der Follower tritt in einen Dialog mit dem Leader ein, bei dem beide zusammen den Tanz gestalten.

Die Connection kann entweder auf Zug oder auf Druck belastet werden. (Je nach Art der Connection: Bei gefassten Händen ist Zug und Druck möglich. Wenn z.B. mit einer flachen Hand geführt wird, dann ist nur Druck möglich, weil bei Zug die Connection verloren gehen würde.) Was man generell vermeiden sollte ist eine neutrale Connection, also eine Situation, wo weder Zug noch Druck herrscht. Das bedeutet nicht, dass immer eine konstante Kraft herrschen muss – hier kann und sollte man durchaus variieren – aber die Momente, in denen keine Kraft ausgeübt wird (auch als „Löcher“ bezeichnet) sollten so kurz wie möglich sein. Es zeichnet einen guten Leader aus, dass er auf den Follower eingehen kann und durch Adaption eines Tanzstils vermeidet, dass solche Löcher entstehen.

Ein wichtiges Element bei der Connection ist der Abstand im Paar. Im Prinzip gibt es 3 Abstände die man unterscheiden muss: Extended Position (weit), Open Position (mittel) und Closed Position (nah). Über die Veränderung des Abstands kann der Leader an den Follower signalisieren was er machen soll. Wenn der Abstand am Anfang vergrößert wird oder gleich bleibt, dann tanzt der Follower Step-Step. Wenn der Abstand am Anfang verkleinert wird, dann tanzt er Tri-ple-Step. Wenn die Connection einen Halt anzeigt dann tanzt er einen Anchor. Entscheidend ist hier das Gefühl am Anfang des Schrittes (also kurz vor der 1,3,5). Bei Schritt 1 wird z.B. erst einmal kurz der Abstand vergrößert (d.h. Step-Step signalisiert), danach verkleinert der Follower aber den Abstand, so dass letzten Endes bei 2 der Abstand sogar geringer ist, als er vor der 1 war. Aufgrund der gefühlten Vergrößerung des Abstands kurz vor der 1 entscheidet der Follower aber einen Step-Step zu tanzen. Das ist bei Sugar-Push, Left-Side-Pass, Right-Side-Pass natürlich witzlos, da der Follower sowieso weiß, was er tanzen muss. Erst bei komplexeren Aktionen, bei denen der Follower u.U. nicht einmal weiß welche Figur der Leader gerade führt können solche Grundregeln helfen trotzdem das richtige zu tun.

Außerdem wird über die Connection auch die Richtung angezeigt. (Blockierende Figur oder Passierende Figur) Und nicht zuletzt werden auch Drehungen angezeigt. (Drehungen über 180° werden zusätzlich noch über Prep-Steps vorangekündigt) Im Prinzip gibt der Leader so über die Connection bereits den groben Rahmen der Figur vor, so dass der Follower gar nicht jede Figur kennen muss, die der Leader führt und sich zumindest im Groben trotzdem korrekt verhalten kann.

Manchmal hilft auch ein Video, sich das besser vorzustellen. Hier Erklärt Doug Rousar zumindest die Basics der Connection:

Break Away

Manchmal geht im Tanzen die Verbindung verloren. Entweder bewusst gesteuert als Effekt oder aus Versehen, wenn Leader und Follower sich bei einer Aktion nicht richtig verstanden haben. Die nächsten Schritte sind dann immer die gleichen:

  • keine Panik
  • Blickkontakt herstellen
  • Den Eindruck erwecken bzw. zeigen, dass Alles gewollt war.
  • ein paar coole Moves ausführen wobei der Follower darauf achtet, was der Leader vorgibt und darauf eingeht indem er es im einfachsten Fall kopiert oder eine korrespondierene Aktion ausführt.
  • wieder aufeinander zu laufen.
  • Die Hand reichen und weitertanzen, alternativ (insbesondere bei Anfängern hilfreich): In closed position wechseln und mit einem Starterstep neu starten.