Geschichte des West Coast Swing

Es ist sehr schwer zu sagen, wann der West Coast Swing entstanden ist. Als einer der Ursprünge des West Cost Swing (damals noch „Western Swing“ genannt) wird häufig Dean Collins erwähnt, der Ende der 1930er Jahre den Lindy (bzw. den Swing) aus New York an die Westküste gebracht hatte und den dort weiterentwickelte. Dean Collins war ein einflussreicher Tänzer, da er als anerkannt guter Tänzer in Hollywood vielen Filmstars Tanzunterricht gab und auch selbst bei rund 40 Filmen entweder als Tänzer oder Choreograph mitgewirkt hat. Es wird aber auch sehr häufig bezweifelt, dass er den Tanz tatsächlich erfunden hat. Vermutlich war es so, dass sich der Lindy im Westen der USA einfach anders weiterentwickelt hat als im Osten und dass es „den Erfinder“ gar nicht gab. Dean Collins hat aber sicher einen großen Beitrag geleistet diese Art zu Tanzen bekannt zu machen. Und wenn man Ausschnitte aus den alten Filmen anschaut erkennt man sehr viele Grundelemente des West Coast Swing wieder.

Der Name West Coast Swing tauchte zum Ersten Mal Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre auf. In diesem Zusammenhang wird auch sehr häufig auf Skippy Blair verwiesen, die seit 1958 in ihrer eigene Tanzschule hochklassige Tänzer und Tanzlehrer unterrichtete und ab den 70er Jahren in verschiedenen Hollywoodfilmen und TV-shows mitwirkte, bzw. beteiligt war. Skippy Blair war Mitgründerin des World Swing Dance Council und hat dazu beigetragen dass der West Coast  Swing heute der offizielle Nationaltanz des Staates Californien ist. Auch heute gilt Skippy Blair in vielen Bereichen noch als „letzte Instanz“, die definiert, was West Coast Swing ist, und was nicht.

Den größten Popularitätsschub verdankt verdankt West Coast Swing wohl dem Internet und dort insbesondere Youtube. Viele neue West Coast Swing Tänzer wurden über Youtube auf den Tanz aufmerksam – wohl nicht auch zu letzt, da es ein Tanz ist, der von seiner Grundstruktur sehr gut dafür geeignet ist um ihn zu Filmen und der attraktiv zum Anschauen ist.

Im Laufe der Zeit hat sich West Coast Swing permanent verändert. Dabei nahm er z.B. in der 70er und 80er Jahren Einflüsse von Hussle oder Shag auf. Auch der sich verändernde Musikgeschmack trug immer wieder zur Veränderung des Tanzes bei, da West Coast Swing immer auch auf aktuelle Musik getanzt wurde. So wurde West Coast Swing in den letzten Jahren flüssiger und weniger rhythmisch als noch in den 90-er Jahren und auch Drehungen haben eine größere Bedeutung erlangt. Außerdem gibt es heute einen Trend die Tanzfiguren aufzubrechen und durch improvisierte Einlagen – meist passend zur Musik und oft auch humoristisch („Entertainment“) – zu ergänzen. Diese Veränderungen hängen mit prominenten West Coast Swing Tänzern zusammen, die dem Tanz neue Impulse verleihen. So werden z.B. Mario Robau Elemente aus dem Country zugeschrieben oder die die Trendwende zu flüssigerem Tanzstil mit vielen Drehungen wird auf Tatjana Mollman und Jordan Frisbee zurückgeführt.

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Weiterer interessanter Link zur Geschichte (auf Englisch)